Die Ausstellung Ambivalenzen im GerberHaus zeigt 10 Künstler:innen aus der Steiermark, die einen Einblick in die Vielfalt gegenwärtiger Kunstproduktionen ermöglichen. Mit dem Begriff der Ambivalenz soll der Möglichkeit Rechnung getragen werden, einen Gegenstand mehr als nur einer Kategorie zuzuordnen. Wir klassifizieren unsere Umwelt und geben ihr damit eine Struktur, doch mitunter erweisen sich unsere Einteilungen als inadäquat, greifen unsere Muster zu kurz, um der Vieldeutigkeit der Gegenstände gerecht zu werden. In der Ausstellung Ambivalenzen werden fünf Bildhauer gezeigt, die man dem gegenwärtigen Zeitgeist entsprechend als „white old men“ bezeichnen würde und denen man vielleicht sogar unterstellen könnte, einen klassischen Skulpturenbegriff zu repräsentieren. An den Wänden hingegen sieht man fünf aufstrebende Malerinnen, die mit feministischer Verve das Medium ausloten und die Kunstgeschichte befragen. Doch ist es wirklich so eindeutig? In einer Zeit, in der auch gesellschaftlich wieder verstärkt klassifiziert wird, was immer ein Einschließen und Ausschließen meint, zeigt die Kunst, dass nichts wirklich eindeutig ist, dass es sich lohnt, einen zweiten Blick zu wagen, unter die Oberfläche zu schauen und die Gegenstände in ihrer Vieldeutigkeit und in ihrem jeweiligen Kontext zu erfassen.

Künstler:innen: Anton Adamer, Violetta Ehnsperg, Ludwig Haas, Nana Mandl, Peter Pilz, Evelyn Plaschg, Lisa Slawitz, Zsuzsanna Szula, Peter Troißinger, Franz Wieser

Kurator: Roman Grabner, Leiter BRUSEUM, Universalmuseum Joanneum Graz

(Titelbild: Ludwig Haas/Flohner Fotografie)